Mpox

Das Virus ist verwandt mit den klassischen humanen Pockenviren und den Kuhpockenviren. Das Krankheitsbild ähnelt dem der klassischen Pocken, die Erkrankung verläuft jedoch in der Regel milder. (Menschen, die in der Kindheit gegen Pocken geimpft wurden haben aufgrund der Kreuzimmunität einen Schutz auch gegen Mpox. lt RKI geschätzt zu 85%, insbesondere gegen schwerere Krankheitsverläufe, also alle, die vor 1976 -westliche Bundesländer-/vor 1982 -östliche Bundesländer- geimpft wurden)

Eine Übertragung von Affenpockenviren von Mensch zu Mensch wird vor allem bei engen Kontakten beobachtet, insbesondere im Rahmen sexueller Aktivitäten oder bei der Pflege von erkrankten Menschen im selben Haushalt.

Die Übertragung erfolgt durch den direkten Kontakt von Haut oder Schleimhaut mit Körperflüssigkeiten oder den typischen Hautveränderungen (sog. [Pocken-]Läsionen), wobei sowohl Bläscheninhalt als auch Schorf infektiös sind. In den Pockenläsionen befinden sich besonders hohe Viruskonzentrationen. Es ist zu beachten, dass Läsionen auf Schleimhäuten von außen oft nicht sichtbar sind. Ausgehend von Pockenläsionen im Mund kann infektiöses Virus den Speichel und respiratorische Sekrete kontaminieren.

Die Eintrittspforte für das Virus sind häufig kleine Hautverletzungen sowie insbesondere alle Schleimhäute (Auge, Mund, Nase, Genitalien, Anus) und möglicherweise auch der Respirationstrakt. Infizierte sind ansteckend, solange die Läsionen nicht vollständig abgeheilt sind (meist zwei bis vier Wochen).

Die Infektion äußert sich häufig durch Auftreten eines oder mehrerer unspezifischer Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Erschöpfung oder Gelenkschmerzen. Diese Symptome können dem Auftreten der typischen Hautläsionen vorausgehen, können aber auch erst nach diesen auftreten oder ganz fehlen. Bei mehr als der Hälfte der Fälle tritt eine oft schmerzhafte Lymphknotenschwellung auf, meist in den Leisten und begleitend zu den Hautläsionen. Seltener werden Halssymptome als erste Symptome beobachtet: Rachenentzündung, Schluckbeschwerden, Kehldeckelentzünung und Veränderungen der Mundschleimhaut oder an den Mandeln.

Die Krankheit verläuft bei Erwachsenen i.d.R. mild bis moderat und nach 14 bis 21 Tagen selbstlimitierend, deutlich längere Verläufe sind aber möglich. Selten kommt es zu komplizierten Verläufen mit Bildung von schmerzhaften Geschwüren sowie Abszessbildung durch bakterielle Superinfektionen. Auch Fälle von Gehirnentzündungen sind beschrieben worden. Als schwere Krankheitsfolgen können Narben und bei Augenbeteiligung bleibende Hornhautschäden bis hin zum Sehverlust entstehen. Vor allem bei sehr jungen und/oder immungeschwächten Patientinnen und Patienten (inklusive Schwangeren) sind gerade in den bisherigen Endemiegebieten schwere, z.T. tödliche Verläufe beschrieben .

Während der Krankheitswelle 2022 empfahl die STIKO Riskogruppen mit riskantem Sexualverhalten die Impfung mit dem Impfstoff Imvanex. Ab 1. 9. 24 werden Impfung und Impfstoff in Berlin wieder direkt von den Krankenkassen erstattet. Bis dahin wird der Impfstoff (Kosten ca. 200 Euro je Dosis, meist zwei Dosen erforderlich) auf einem Privatrezept verordnet, lt Info der KV Berlin https://www.kvberlin.de/fuer-praxen/aktuelles/neu-zum-quartal/detailansicht/pn231227 erstattet die Krankenkasse die Kosten.

Es gibt derzeit keine aktualisierte STIKO-Empfehlung bezüglich der Impfung. Aufgrund der zunehmenden Ausbreitung von Mpox-Viren einer neueren Variante in afrikanischen Ländern empfehlen wir Afrika-Reisenden die Impfung vor der Reise.

Personen älter als 18 Jahre ohne vorherige Pockenimpfung erhalten zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens 28 Tagen. Die erste Dosis vermittelt bereits einen guten Basisschutz gegen Mpox, die zweite Dosis dient der Verlängerung des Impfschutzes.